PQVNL

Kollektiv « Pour Que Vivent Nos Langues »

Als Gründungsmitglied des Kollektivs „Pour Que Vivent Nos Langues“ (PQVNL) war Eltern Alsace an der Organisation zahlreicher Initiativen zur Aufwertung der Regionalsprachen beteiligt.

Dieses Kollektiv wurde zum Schuljahresbeginn im September 2019 gegründet, als die von Bildungsminister Jean-Michel Blanquer durchgeführte Reform des Abiturs in Kraft trat. Das Kollektiv umfasst alle Verbände und Organisationen, die sich für den Unterricht und die Förderung der Regionalsprachen in den verschiedenen betroffenen Gebieten des Hexagons einsetzen. Als Elternverband für zweisprachigen Unterricht mit der Aufgabe, den Unterricht unserer Regionalsprache zu fördern und zu entwickeln, unterstützt Eltern Alsace die Schritte und Aktionen des Kollektivs PQVNL und nimmt aktiv daran teil, um diesen sprachlichen und kulturellen Reichtum zu schützen.

Im Folgenden können Sie alle Initiativen einsehen, die von Eltern Alsace aktiv unterstützt werden :

Website des Kollektivs:

Facebook-Seite des Kollektivs:

X-Seite des Kollektivs

Protest am 01. Juni 2024: „Pour le droit de vivre dans nos langues, modifions la Constitution“

Das Kollektiv hat für Samstag, den 1. Juni 2024, zu Versammlungen im Baskenland, in der Bretagne, auf Korsika, im Elsass, in Katalonien, im Okzitanien-Raum und in verschiedenen betroffenen Gebieten aufgerufen, um eine Änderung der Verfassung zu fordern.
Im Mai 2021 wurde das Gesetz zum Schutz und zur Förderung der Regionalsprachen, das sogenannte ‚Molac-Gesetz‘, verabschiedet, welches anschließend teilweise vom Verfassungsrat zensiert wurde.
Seitdem wird eine restriktive Auslegung des Artikels 2 der Verfassung (der besagt, dass die Sprache der Republik Französisch ist) weiterhin systematisch jeder möglichen Fortschritt für unsere Sprachen entgegengesetzt, und die Probleme häufen sich.

Eine Mobilisierung in Elsass:
Verschiedene elsässische Vereine haben rund um unsere Sprache Demonstrationen, festliche Momente, Darbietungen auf Elsässisch und viele andere Veranstaltungen organisiert. Die Schule A.B.C.M. Zweisprachigkeit in Haguenau hat am Donnerstag, den 30. Mai, mehrere Gruppenfotos und ein Video gemacht, in dem Schüler einen Text auf Elsässisch vorlesen. Außerdem hat sie ein Video mit elsässischen Liedern mit Serge Rieger produziert.

©Pascale Lux

Die Schule A.B.C.M Zweisprachigkeit in Gerstheim wird während des Heimetfesch in Sélestat ein Gruppenfoto mit den Personen machen, die die elsässische Kleidung tragen.

©Sarah Moessmer

Die Fédération Alsace Bilingue, das Theater Saint-Nicolas in Haguenau und die Initiative Citoyenne Alsacienne unterstützten das Projekt ebenfalls mit ihren Veranstaltungen.

©Fédération Alsace Bilingue

Die Demonstration wurde auch in den anderen Regionen verfolgt: PACA, Korsika, Bretagne, Savoyen…

©Pour Que Vivent Nos Langues

Weitere Informationen zur Veranstaltung auf der Website des Kollektivs

Gymnasiastinnen und Gymnasiasten verteidigen in der Nationalversammlung ihre Sprache und demonstrieren gemeinsam vor dem Bildungsministerium

42 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten aus Korsika, Okzitanien, dem Baskenland, dem Elsass und der Bretagne kamen am Mittwoch, den 7. Februar 2024 nach Paris.

Die Jugendlichen verabredeten sich von 12:00 bis 13:00 Uhr mit möglichst vielen Menschen zu einer Demonstration vor dem Bildungsministerium.

Die Versammlung bot die Gelegenheit, Reden der Schülerinnen und Schüler anzuhören. Diese beschlossen, ihre Forderungen in Form einer Inszenierung einer geknebelten Schulklasse hervorzuheben.

Die Kundgebung fand vor der Anhörung von sechs Gymnasiastinnen und Gymnasiasten durch die Abgeordneten der Studiengruppe “ Langues et Cultures Régionales „ in der Nationalversammlung le mercredi 7 février von 13.00 bis 14.00 Uhr statt. Zu den Jugendlichen gehörte auch Camille, Abibac-Schülerin aus Sélestat (Bas-Rhin), die stellvertretend für die elsässischen Jugendlichen die Regionalsprache vertrat.

Ein großes Lob an alle Jugendlichen für ihr Engagement!

Pressemitteilung der Gymnasiasten, die an der Demonstration teilgenommen haben

Anhörung des Kollektivs in der „Assemblée Nationale“: Raus aus der Prekarität, ein Statut für unsere Sprachen!

Das Kollektiv „Pour Que Vivent Nos Langues“ hatte im März 2023 eine Pressemitteilung herausgegeben, nachdem Verwaltungsgerichte den Gebrauch von Regionalsprachen in den gewählten Versammlungen auf Korsika und in Nordkatalonien zensiert hatten. Seitdem hat die Gebietskörperschaft von Martinique das Kreolische als Amtssprache anerkannt und das „Departement Pyrénées-Atlantiques“ hat einen einstimmigen Antrag verabschiedet, in dem es sich verpflichtet, „die nächste Verfassungsreform zu nutzen, um den Platz der Regionalsprachen in der Verfassung neu zu hinterfragen“.

Diese Fälle verdeutlichen die Schwierigkeiten, auf die die Gebietskörperschaften bei der Förderung der Regionalsprachen stoßen, wenn sie mit Artikel 2 der Verfassung konfrontiert werden.

Bei der Einweihung der „Cité internationale de la langue française“ am 30. Oktober verkündete der Präsident der Republik „Alle Sprachen sind gleich“, fügte aber sofort hinzu „vom Standpunkt der Würde aus gesehen“.Das Kollektiv erwartet vom Präsidenten, dass er sich zur Gleichheit der Sprachen auch zur Frage der Rechte, der Mittel und der Verpflichtungen des Staates äußert. Der Präsident erklärte außerdem, dass „jeder das Recht hat, seine Sprache(n) zu kennen, zu sprechen und weiterzugeben, und dies ist ein nicht verhandelbares Recht„. Schließlich erklärte er: „Deshalb will ich, dass unsere Regionalsprachen noch besser gelehrt und bewahrt werden, dass sie ihren Platz im öffentlichen Raum finden„.

Das Kollektiv wurde am Mittwoch, den 8. November 2023, in der „Assemblée Nationale“ von den Mitgliedern der Gruppe „Langues et cultures régionales“ (Intergroupe parlementaire) angehört. Das Kollektiv berichtete vom alarmierenden Zustand der Regionalsprachen und den sowohl technischen als auch rechtlichen Hemmnissen, die ihren Fortbestand gefährden.

Interaktive Karte, die die Antworten der Kandidaten und Kandidatinnen zu den französischen Parlamentswahlen 2022 auf einen Fragebogen zusammenstellend darstellt

Das Kollektiv nahm Kontakt mit allen Kandidaten und Kandidatinnen zu den französischen Parlamentswahlen 2022 auf, um ihre Meinungen und Argumente zu den Herausforderungen im Zusammenhang mit den Regionalsprachen zu sammeln. Es wurde eine interaktive Karte erstellt, die alle Antworten zusammenfassend darstellt.

Im Vollbildmodus ansehen

Videokonferenz „A quoi sert de parler une langue régionale en 2022 ?“ von Herrn Michel Feltin-Palas, Chefredakteur von L’Express, am 19. Mai 2022

Einsetzung des Nationalrats für Regionalsprachen und -kulturen unter Teilnahme der FLAREP

Der Präsident von FLAREP – Thierry Delobel – wurde eingeladen, am Donnerstag, den 31. März 2022 in Matignon in Anwesenheit von Premierminister Jean Castex bei der Einsetzungssitzung des Nationalen Rates für regionale Sprachen und Kulturen (CNLCR) zu sprechen. Das neue Gremium, dem auch FLAREP angehören wird, hat zum Ziel, „den Dialog zu institutionalisieren“ und „ihm mehr Kohärenz und Sichtbarkeit zu verleihen“, und zwar durch eine transversale und interministerielle Konzertierung (da der Rat direkt dem Kabinett des Premierministers untersteht). Premierminister Jean Castex betonte die „dauerhafte“ Berufung des Rates, den „institutionellen Mehrwert“ und den Charakter „einer operativen Struktur“, die er darstellt. Die drei Arbeitsschwerpunkte des neuen CNLCR sind: Lehrerausbildung, Medien und Digitalisierung.

©FLAREP

Kerlogot-Euzet-Bericht – 21. Juli 2021

Am Mittwoch, den 21. Juli 2021, übergaben die beiden Abgeordneten dem Premierminister Jean Castex den von ihm in Auftrag gegebenen Bericht. Den Abgeordneten gelang es, das Ministerium dazu zu bringen, ihnen Zahlen zu übermitteln, die normalerweise schwer oder gar nicht zugänglich sind. Anhand dieser Zahlen können die negativen Auswirkungen der jüngsten Reformen bezüglich des zweisprachigen Unterrichts an an Gymnasien sowie des Abiturs hervorgehoben werden.

In Bezug auf den wesentlichen Teil des immersiven Unterrichts äußert sich der Bericht vorsichtig über die Möglichkeit einer Verfassungsreform, die den Status der Regionalsprachen endlich absichern soll.

Der Bericht empfiehlt auch die Einrichtung eines nationalen Rates für den Unterricht von Regionalsprachen, in dem Vertreter/innen des Bildungsministeriums, Akademiker/innen und Fachexpertinnen und Fachexperten vertreten sind.

Dieser Bericht soll nicht das Ende, sondern vielmehr den Beginn einer möglichst umfassenden Reflexion darstellen, um den Regionalsprachen endlich den Platz in den Schulen zu geben, den sie verdienen.

Nach der Veröffentlichung des Berichts gab das Kollektiv „Pour Que Vivent Nos Langues“ eine Pressemitteilung heraus und schickte einen Brief an den Premierminister, um die Mobilisierung für die Regionalsprachen fortzusetzen.

Eltern Alsace hat auch die elsässischen Abgeordnetenkontaktiert und ihnen die jüngsten Informationen des Kollektivs zugesandt, um erneut ihre Unterstützung bei der Verteidigung der elsässischen Sprache und Kultur zu erhalten.

FLAREP-Treffen28. Juni 2021

Nach der Entscheidung des Verfassungsrats am 21. Mai 2021 und der daraus resultierenden Zensur der beiden Artikel u.a. bezüglich des immersiven Unterrichts hat die Regierung beschlossen, zu reagieren. Premierminister Jean Castex beschloss, die konkreten Auswirkungen dieser Entscheidung im Hinblick auf ihre rechtliche Tragweite zu analysieren, sowohl in pädagogischer Hinsicht als auch in Bezug auf partnerschaftliche und finanzielle Aspekte. Er beauftragte den Abgeordneten Yannick Kerlogot (Fraktion LREM/Bretagne) gemeinsam mit dem Abgeordneten Christophe Euzet (Fraktion Agir/Hérault) mit einer Mission.

Die Rolle der beiden Mitglieder der Mission besteht darin, den Inhalt des Austauschs zusammen mit ihrer Meinung wiederzugeben.

In diesem Rahmen wurde am 28. Juni 2021 per Videokonferenz eine Anhörung zwischen den Mitgliedern der FLAREP („Fédération pour les Langues Régionales dans l’Enseignement Public“, Verband der Regionalsprachen in der öffentlichen Schule) und den beiden Abgeordneten vorbereitet. Eltern Alsace nahm ebenfalls daran teil. Bei dieser Anhörung hatten die Mitglieder von FLAREP die Gelegenheit, den Hintergrund der Verfassungswidrigkeit des immersiven Unterrichts und die Folgen dieser Entscheidung für sie zu erläutern. Es fand ein konstruktiver Austausch für beide Seiten statt.

Mobilisierung nach der Entscheidung des Verfassungsrats – 29. Mai 2021

Um diese Entscheidung anzufechten und unsere Entschlossenheit zu zeigen, uns weiterhin für die Anerkennung von Regionalsprachen einzusetzen, hat das Kollektiv PQVNL zu einer Mobilisierung am Samstag, den 29. Mai 2021, in ganz Frankreich aufgerufen.

In Partnerschaft mit der „Fédération Alsace Bilingue“ organisierte Eltern Alsace eine Kundgebung vor seinem Büro in Colmar.

Parallel dazu startete Eltern Alsace auch eine dezentralisierte Fotoaktion im gesamten Elsass. Unter dem Namen „1000 Aktionspunkte im Elsass“ sammelte Eltern Alsace Fotos von Elsässerinnen und Elsässern vor den Stadtschildern ihrer Gemeinden mit Botschaften zugunsten der Regionalsprachen.

Alle gesammelten Fotos wurden in einer interaktiven Karte zusammengefasst hier.

Klage des Verfassungsrats – 21. Mai 2021

Nach dem großen Erfolg der Abstimmung über das „Molac-Gesetz“ haben 61 Abgeordnete der Fraktion „La République en Marche“ auf Initiative von Herrn Jean-Michel Blanquer und mit Erlaubnis des französischen Präsidentens eine Klage beim Verfassungsrat eingereicht. Dieser hat seine Entscheidung am Freitag, den 21. Mai 2021, verkündet. Aufgrund einer restriktiven Auslegung unter dem Vorwand von Artikel 2 der Verfassung „Die Sprache der Republik ist Französisch“ wurden die beiden Artikel über u.a. den immersiven Unterricht an öffentlichen Schulen vom Verfassungsrat zensiert. Durch diese Entscheidung wird der Unterricht der elsässischen Sprache durch ein Immersionssystem als verfassungswidrig betrachtet.

Mobilisierung im Hinblick auf die Abstimmung am 8. April 2021

Mehrere Protestaktionen gegen diese Reform wurden von dem Kollektiv durchgeführt, das sich alarmiert über die verheerenden Folgen für die Stellung der Regionalsprachen im französischen Bildungssystem äußerte. Außerdem wurde ein Gesetzesvorschlag zum vermögensrechtlichen Schutz der Regionalsprachen, der ursprünglich vom bretonischen Abgeordneten Paul Molac eingebracht worden war, am 8. April 2021 in zweiter Lesung in der Nationalversammlung verabschiedet. Nach dem Vorbild anderer Regionen hat sich Eltern Alsace dafür eingesetzt, diese Gesetzesvorschlag bei den elsässischen Abgeordneten zu fördern, indem sie sie zu einem Austausch per Videokonferenz oder Präsenzveranstaltung einlud. Die Mehrheit von ihnen befürwortet die Regionalsprachen und engagiert sich seit langem für dieses Thema. Dieses Gesetz genießt eine massive Unterstützung durch die Abgeordneten, was dazu führte, dass das Gesetz am 8. April verabschiedet wurde.

Die Stimmen der Abgeordneten wurden auf einer interaktiven Karte abgebildet: hier .